Sind erwerbstätige Flüchtlinge eine Zusatzlast für Gemeinden?

Zunehmend bieten Betrieben im Kanton Schwyz Flüchtlingen eine Arbeitsplatz. Die Erwerbstätigkeit von Flüchtlingen ist nicht in Frage gestellt, könnte aber für die Gemeinden nachteilig sein.

FDP-Kantonsrat Sepp Marty (Unteriberg) sieht die Erwerbstätigkeit von Flüchtlingen als Nachteil für Gemeinden. FOTO: ZVG.

Zunehmend bieten Betrieben im Kanton Schwyz Flüchtlingen eine Arbeitsplatz. Die Erwerbstätigkeit von Flüchtlingen ist nicht in Frage gestellt, könnte aber für die Gemeinden nachteilig sein.

 

pd. Der Kanton Schwyz legt bei der Integration von Ausländern einen Schwerpunkt darauf, Personen aus dem Asylbereich so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt einzubinden. In der Praxis zeigt sich, dass dies zunehmend mit Erfolg umgesetzt wird. Nun stellen sich dazu in der Zwischenzeit einige Fragen, die FDP-Kantonsrat Sepp Marty (Unteriberg) mittels Vorstoss geklärt haben möchte. Denn die Situation der Erwerbstätigkeit im Asylbereich kann sich allenfalls nachteilig auf die Gemeindefinanzen auswirken.

 

 

 

Problematische Finanzierung

Den Ursprung des Problems sieht Marty bei der Abgeltungsregelung für arbeitstätige Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene zwischen Bund, Kanton und Gemeinden. „Bund und Kanton zahlen umso weniger, je mehr erwerbstätige Flüchtlinge vorhanden sind. So erhalten die Gemeinden mit erwerbstätigen Flüchtlingen letztlich kleinere Beiträge.“ Dieses Vorgehen mache laut Marty aber nur Sinn, wenn die erwerbstätigen Flüchtlinge oder vorläufig Aufgenommenen dann auch für ihren Unterhalt selber aufkommen können. „Tatsächlich sieht die Situation aber anders aus.“, sagt Marty und verweist auf die vielen Teilzeit-Anstellungen von Personen aus dem Asylbereich. „Unter dem Strich steigt die finanzielle Belastung der Gemeinden. Das ist unbefriedigend.“

 

Benachteiligung der Gemeinden korrigieren

Grundsätzlich wird die Förderung der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen nicht in Frage gestellt. „Im Gegenteil, eine sinnvolle Beschäftigung senkt die Kosten und Risiken der Langzeitarbeitslosigkeit“, so Marty. „Aber die Förderung der Erwerbstätigkeit von Personen aus dem Asylbereich muss auch bei den Gemeinden aus finanzieller Sicht Sinn machen. Das ist momentan nicht der Fall.“ Deshalb soll die Sache nun von der Regierung aufgearbeitet werden. „Jetzt ist es an der Zeit, die nötigen Korrekturen anzubringen.“

 

Text: Roger Bürgler

 

Hier geht's zum Originaltext der Interpellation.