Die FDP sehe keinen unmittelbaren und schon gar keinen zwingenden Anlass, die effektiv vorhandenen Probleme in den Volksschulen auf dem Weg einer Änderung der Besoldungsverordnung anzugehen. Dazu FDP-Kantonsrätin Sibylle Ochsner (Galgenen). «Wir erachten diesen Ansatz als falsch und nicht zielgerichtet. Die Ursachen der erkannten Schwierigkeiten liegen nicht in der Anstellung oder der Besoldung von Lehrern, sondern in der Schule selber. Daher sollen die Ursachen bekämpft und nicht wie vorliegend versucht, eine der Wirkungen gelindert werden.»
Ziemlich egoistisch
Die FDP.Die Liberalen sind mit der vorliegenden Teilrevision ganz und gar nicht einverstanden. «Wir begrüssen Massnahmen, die eine Qualitätssteigerung des Schulunterrichts hervorbringen», sagt Sibylle Ochsner. «Bedingungslose Lohnanpassungen ohne Koppelung an die Leistung und ohne eine Lockerung des unzeitgemässen und ungerechtfertigten Kündigungsschutzes liegen heute aber nicht mehr drin. Solche Forderungen sind egoistisch. Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Forderungen nicht von der gesamten Lehrerschaft getragen werden.» Die FDP hat bereits bei der letzten Revision der Personal- und Besoldungsverordnung für die Lehrpersonen an der Volksschule (PBVL) einen leistungsabhängigen Lohn gefordert. Damals begründete der Regierungsrat seine Ablehnung mit dem Fehlen von nötigen Strukturen. Heute ist dieses Manko mit dem Projekt Geleitete Volksschulen im Kanton Schwyz (GeLVOS) jedoch behoben. Dazu Sibylle Ochsner: «In allen Schulen sind Schulleiter eingesetzt, welche Personalbeurteilungen durchführen. Also ist auch die Einführung eines leistungsbezogenen Lohns möglich. Dass dies der Regierungsrat nicht so sieht, führt Sibylle Ochsner auf die permanente Druckausübung der Lehrervertreter zurück. «Ich kann mir nicht erklären, wieso die Regierung ein Instrument wie das GeLVOS nicht vollumfänglich einsetzt, das sie selbst kreiert hat.»
Vergleiche einfach ausgeblendet
Aus Sicht der FDP.Die Liberalen wurde die geplante Reform vorwiegend durch die unaufhörlichen Forderungen der Lehrerschaft herbeigeführt und in erster Linie auf deren Darstellungen und Forderungen angepasst. «Sämtliche Ziele und Massnahmen liegen im Interesse der Lehrerschaft», sagt Ochsner weiter. «Die Schulträger, in deren Verantwortung nicht nur die Schule sondern auch die Schüler und die Lehrer liegen, wurden mehrheitlich ignoriert.» Ignoriert wurden auch die vorhandenen Vergleiche mit den umliegenden Kantonen. So wurden solche mit den Nachbarkantonen Uri und Glarus sowie Ob- und Nidwalden einfach ausgeblendet. Diesem einseitigen und polarisierenden Vorgehen kann die FDP nicht zustimmen. Dazu Sibylle Ochnser: «Es trifft schlicht nicht zu, dass bei der vorliegenden Teilrevision der Personal- und Besoldungsverordnung für die Volksschullehrer eine umfassende Überprüfung beziehungsweise eine Gesamtschau gemacht wurde.»
Text: Roger Bürgler