Die vor einem halben Jahr in den Nationalrat gewählte frühere Fraktionspräsidentin Petra Gössi war einzige und völlig unbestrittene Kandidatin. Die FDP.Die Liberalen des Kantons Schwyz wählten die Juristin denn auch mit viel Applaus. In ihrer Ansprache forderte Petra Gössi die FDP-Mitglieder auf Feedbacks zu geben. «Unsere Partei und der Liberalismus sollen leben. Und dies passiert vor allem mit einer guten Diskussionskultur.»
Doppelmandat mit Vorteilen
Dass sie nun als Nationalrätin auch noch Parteipräsidentin ist, sieht Petra Gössi als Vorteil. «So kann ich auch Bindeglied zwischen dem Kanton Schwyz und dem Bundesparlament sein.» Im Übrigen sei sie stolz auf den Kanton Schwyz und seine Werte. «Diese verteidige ich in Bern ohnehin und sollte ich im Namen der nationalen FDP-Fraktion eine andere Meinung vertreten als die Schwyzer Liberalen, dann schicke ich lieber einen Vizepräsidenten vor.» Wer dies sein wird, ist noch nicht definitiv. Die FDP des Kantons Schwyz hat in Schindellegi ihre Geschäftsleitung für eine neue, vierjährige Legislatur neu bestellt und wird die Ressort selber bestimmen. Nebst den amtierenden und wieder kandidierenden GL-Mitglieder Christoph Weber (Vizepräsident und Kantonsrat, Schwyz), Hans Messerli (Kantonsrat, Steinen), Evelyne Marciante (Präsidentin FDP Frauen Schwyz, Arth), David Huber (Präsident Jungfreisinnige, Wilen) und Erwin Nigg (Gersau) sind neu im Gremium: Diego Föllmi (Hurden), Flavio Kälin (Rickenbach), Stefanie Romer (Wilen) und Angelika Hug (Reichenburg). Regierungsrat Kaspar Michel nahm zum Abschluss der GV die Würdigung von Vincenzo Pedrazzini vor. Dieser habe es geschafft, die erste, für die kantonale FDP schwierige, Dekade im neuen Jahrhundert zu kehren und die Partei wieder auf die Erfolgsschiene zu führen. In sämtlichen Wahlen der letzten drei Jahre ging die FDP als Siegerin hervor. Pedrazzini wiederum würdigte seine engagierte Geschäftsleitung und vor allem den ebenfalls abtretenden Vizepräsident und Wahlkampfleiter Martin Wipfli (Feusisberg). «Und nicht zuletzt ist die FDP wieder erfolgreich, weil die Ortsparteien und die Basis sich heute mächtig ins Zeug legen.»
Ja zu Managed Care-Vorlage
Nach den ordentlichen GV-Traktanden standen die drei nationalen und die ebenfalls drei kantonalen Vorlagen vom 17. Juni zur Diskussion. Besser gesagt; sie wurden präsentiert und die entsprechenden Parolen fielen allesamt deutlich aus. Für die viel diskutierte Managed Care-Vorlage kam eigens FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher nach Schindellegi. Die FDP des Kantons Schwyz fasste mit 73:4 (8 Enthaltungen) die Ja-Parole. Ebenso ein Ja gab es für die Bauspar-Initiative des Hauseigentümer-Verbands (65:22 bei 9 Enthaltungen). Die AUNS-Initiative Staatsverträge vors Volk hatte erwartungsgemäss keine Chance und wird von den Liberalen mit 85:0 abgelehnt. In den kantonalen Vorlagen fassten die FDP-Delegierten dreimal die Ja-Parole. Mit 85:0 für die Prämienverbilligung in der Krankenpflegeversicherung, mit 81:1 (3 Enthaltungen) für den Verpflichtungskredit zur Übernahme des Werkhofs Ingenbohl sowie mit 82:0 (3 Enthaltungen) den Verpflichtungskredit für die Planung eines Neubaus des Heilpädagogischen Zentrums Innerschwyz.
Text & Bild: Roger Bürgler