Die FDP Frauen des Kantons Schwyz treffen sich nicht nur im Vorfeld von Wahlen oder Abstimmungen. Sie organisieren auch regelmässig Referate und besuchen Unternehmen oder Institutionen. Das Treffen vom letzten Mittwoch wird den liberalen Frauen aber dennoch in besonderer Erinnerung bleiben.
Weniger ist viel mehr
Seit dem 4. Dezember des letzten Jahres ist Schwester Scholastica (der Name wurde von der jungen Bernerin in Anlehnung an die Zwillingsschwester des Heiligen Benedikts gewählt) Oberin im Frauenkloster St. Josef in Muotathal. Die junge und lebhafte Franziskaner-Schwester überraschte die FDP Frauen mit ihren Erlebnissen und Episoden aus ihrem eigenen Leben, ihrem klösterlichen Werdegang und auch über ihr «Regierungsprogramm» innerhalb des Klosters. Auch wenn man streng nach dem Heiligen Franziskus in Armut und fernab jeglichen weltlichen Luxus lebt, so sind die sieben Schwestern im Muotathal alles andere als weltfremd. Die Lebensform in Demut und im Gebet sei ihr Luxus, sagte denn auch die Schwester Oberin. Diese ist trotz ihren kirchlichen Aufgaben nicht zuletzt auch Unternehmerin mit einer beachtlichen Immobilie, den sieben Schwestern, einem Umschwung mit Garten und Obstbäumen, einigen wenigen externen Teilzeitangestellten und Helferinnen sowie einer stolzen Landwirtschaftspacht. «Trotzdem interessieren wir uns auch für die Politik ausserhalb unserer Klostermauern», sagte Schwester Scholastica. «Darum gehen wir auch abstimmen und schliessen die Mitglieder unseres Parlaments und der Regierung ins Gebet ein.» Die FDP Frauen beendeten den interessanten Abend mit angeregten Diskussionen bei einem gemütlichen Abendessen... leider ohne die Schwester Oberin. Dies wäre doch zuviel des Luxus gewesen.
Text: Roger Bürgler