Lehrplan 21 überzeugt FDP
Am Wochenende nahm sich die FDP.Die Liberalen dem Lehrplan 21 an. Dabei wurde festgestellt, dass das umfassende Bildungswerk zeitgemäss und durchdacht ist.
Bereits vor der Vernehmlassung zum Lehrplan 21, die im April begann und bis im Herbst dauert, schlug dieses nationale Bildungswerk für Kindergarten, Volksschule und Oberstufe hohe Wellen. Auch innerhalb der FDP.Die Liberalen des Kantons Schwyz gab es Bedenken, teils sogar Kritik.
Individuelle Ausgestaltung möglich
Seit dem Wochenende ist dies zumindest auf den FDP-Stufen Geschäftsleitung, Fraktion, Ortsparteipräsidenten und Bildungsgruppe anders. An einer parteiinternen Informations- und Diskussionsveranstaltung nahmen sich die Liberalen dem Lehrplan 21, der seit 2004 in Entwicklung ist und wenn alles nach Plan läuft 2017/18 für Kindergarten und Primarstufe und 2018/19 für die Oberstufe in Kraft tritt, an. Der Brunner Unternehmer und FDP-Vertreter im Erziehungsrat Armin Diethelm präsentierte den Lehrplan 21 als interkantonales Bildungswerk und erläuterte vor allem auch wie sich dieser auf die obligatorischen Schulstufen im Kanton Schwyz auswirkt und wo und wie viel der Kanton Schwyz selber Handlungsspielraum hat. Dabei wurde schnell ersichtlich, dass die zentralen Kritikpunkte der Gegnerschaft, die im Kanton Schwyz sogar ein Initiative gegen den Lehrplan 21 lancierten, nicht stimmen und eher in Richtung Angstmache gehen. Es habe inzwischen auch ein Umdenken bei der Lehrerschaft stattgefunden, erklärte Armin Diethelm den Liberalen. «Es wird weit weniger Grundlegendes verändert als oft angenommen», sagte der Erziehungsrat. «Der Lehrplan 21 ist eine zeitgemässe Anpassung und auch eine Harmonisierung auf nationaler Ebene.» Mit heutigem Stand seien etliche Fächer und Lehrmittel schlicht veraltet, gewisse EDV-Hilfsmittel wie DVDs funktionieren auf den aktuellen Betriebssystemen nicht mehr und durch die heutige Mobilität sind Kinder und Jugendliche mit einem Schulwechsel in einen anderen Kanton oft erheblich benachteiligt. «Der Lehrplan zollt all diesen gesellschaftlichen und technischen Änderungen Rechnung», sagte Diethelm weiter.
FDP will sich konstruktiv einbringen
Der Lehrplan 21 ist in der heutigen Version, die jetzt zur Vernehmlassung vorliegt, weit weniger umfassend als von Kritikern oft behauptet wird. Es gehe grundsätzlich um 363 Kompetenzen, die auf 470 Seiten formuliert werden. «Unser Kanton wird dabei aber trotzdem genügend Handlungsspielraum zur eigenen Ausgestaltung haben», erklärte Armin Diethelm. «Dieser umfasst regionale, geschichtliche und gesellschaftliche Individualitäten und das war für uns in der Arbeit im Erziehungsrat von entscheidender Bedeutung.» Bei der anschliessenden Diskussion wurde deutlich, dass die FDP sich klar für den Lehrplan 21 ausspricht, sich mit dem Werk in den nächsten Wochen jedoch im Zuge der Vernehmlassung noch intensiv auseinandersetzt. «Die wichtigste Erkenntnis nebst dem überzeugenden Inhalt des Lehrplans 21 ist, dass dieser auch öffentlich bekannt gemacht wird», erklärte Gastgeberin FDP-Fraktionspräsidentin Sibylle Ochsner (Galgenen). «Es wird sicherlich viel Informationsarbeit nötig sein. Wir von Seiten der FDP werden uns auf alle Fälle engagieren.»
Angeregte Diskussion bei der FDP über den Lehrplan 21. Erziehungsrat Armin Diethelm (von links), die Kantonsräte Paul Hardegger und Peter Dettling, Fraktionspräsidentin Sibylle Ochsner, der Einsiedler Ortsparteipräsident Markus Kälin und Kantonsrätin und Vizepräsidentin FDP Frauen Schweiz Irene Thalmann.
Text & Bild: Roger Bürgler