Wilde Liste ist für FDP ein Affront
Weder Doris Kälin noch Christoph Weber, die auf einer wilden Liste als FDP-Regierungsräte vorgeschlagen werden, waren informiert. Sie und auch die FDP des Kantons Schwyz distanzieren sich mit Ausdruck davon.
Die gestern Abend von den Medien publik gemachte und heute bereits verschickte wilde Liste zu den Regierungsratswahlen kam offensichtlich ohne die aufgeführten Personen zu fragen, zustande. «Zumindest wussten unsere FDP-Kantonsräte Doris Kälin und Christoph Weber nichts davon», sagte am Dienstagmorgen Martin Wipfli (Feusisberg), Wahlkampfleiter der FDP.Die Liberalen des Kantons Schwyz.
«Stimmbürger an der Nase rumführen»
«Ja, wir wussten nichts davon und für uns ist eine solche Kandidatur auch überhaupt kein Thema», bestätigte alt Kantonsratspräsidentin Doris Kälin. «Im Gegenteil. Wir stehen klar und deutlich hinter den offiziellen Kandidaturen unserer beiden Regierungsräten Kaspar Michel und Petra Steimen-Rickenbacher.» In der soeben verschickten wilden Liste, die es offensichtlich in verschiedenen Fassungen gibt, werden alt Kantonsratspräsidentin und Bauunternehmerin Doris Kälin aus Einsiedeln und der Schwyzer Kantonsrat und Unternehmer Christoph Weber als wilde Regierungsratskandidaten aufgeführt. Während Kantonsrätin Doris Kälin auf beiden Listen zu finden ist, steht der Name von Christoph Weber nur auf jener Liste, die heute im inneren Kantonsteil verschickt wurde. «Die wilde Liste mag ein attraktives Medienthema sein und wird heute sicher auch im ganzen Kanton diskutiert», erklärte Martin Wipfli weiter. «Aber wenn Politiker ohne ihr Wissen aufgeführt und somit aufs Wahlkampfkarussell gesetzt werden, dann ist dies ein eigentlicher Affront.» Und noch schlimmer. «Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger unseres Kantons werden an der Nase rumgeführt.»
Die auf der wilden Liste aufgeführten Doris Kälin und Christoph Weber stehen klipp und klar zu den FDP-Kandidaturen von Kaspar Michel und Petra Steimen-Rickenbacher (Bild).
Text: Roger Bürgler