Irrweg des Schwyzer Lehrerverbandes: Warum höhere Lehrerlöhne keine Lösung sind

Der Verband der Schwyzer Lehrerinnen und Lehrer fordert mittels Petition höhere Löhne. Damit lässt sich aber der Lehrerpersonenmangel nicht beheben – weder schnell noch auf Dauer. Statt auf Konfrontationskurs zu gehen, sollte der Verband wieder zur konstruktiven Zusammenarbeit zurückfinden.

Vergangene Woche stellte die Präsidentin des Verbandes Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz (LSZ) den Forderungskatalog ihres Verbandes zur Bekämpfung des Lehrpersonenmangels vor. Auch für die FDP ist unbestritten, dass die prekäre Personalsituation unter Lehrkräften bewältigt werden muss. Doch das Vorpreschen des LSZ, angetrieben vom sogenannten Aktionsplan des Schweizer Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer, ist irritierend. Dieser Aktionismus führt nicht zu besseren Lösungen.

Besonders unverständlich ist die pauschale Forderung des LSZ nach höheren Lehrerlöhnen. Schweizweit kämpfen verschiedenste Branchen mit dem Fachkräftemangel. Und schweizweit mangelt es auch an Lehrpersonen. Eine rasche und starke Erhöhung der Lehrerlöhne im Kanton Schwyz würde aber eine Kettenreaktion auslösen, bei der umliegende Kantone ebenfalls ihre Löhne anheben würden. Eine derartige Lohnerhöhungs-Spirale im Wettbewerb um Lehrkräfte ist kurzsichtig und würde das Problem des Lehrpersonenmangels keineswegs lösen. Es würde lediglich hohe Kosten für die Steuerzahler verursachen. Zudem steigt bei höheren Löhnen der Anreiz zur Teilzeitarbeit, was wiederum den Lehrpersonenmangel verstärkt.

Auch gilt es zu bedenken, dass Lehrpersonen bereits heute vergleichsweise hohe Löhne erhalten. Eine Primarlehrerin verdient im Kanton Schwyz nach zehn Jahren Anstellung über 100'000 Franken im Jahr. Bei der Diskussion um Lehrerlöhne sollten auch die privatwirtschaftlichen Realitäten nicht ausser Acht gelassen werden. Denn auch die Wirtschaft sucht händeringend nach Arbeitskräften und kämpft darum, gutes Personal zu halten. Eine einseitige Bevorzugung des Lehrerberufs wäre nicht nur unfair, sondern ein Schlag ins Gesicht für die Betriebe, die bereits jetzt mit Personalengpässen zu kämpfen haben. Höhere Lehrerlöhne im Kanton Schwyz sind definitiv keine nachhaltige Massnahme zur Behebung des Lehrermangels. Viel sinnvoller wäre es, das Lehrpersonal von administrativen Aufgaben zu entlasten.

Eine hohe Bildungsqualität im Kanton Schwyz ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen der FDP. Das Ziel muss es aber sein, nachhaltige Verbesserungen bei der Lehrersituation zu bewirken – keine teuren Schnellschüsse. Das gelingt nur, wenn alle relevanten Partner einbezogen werden und konstruktiv zusammenarbeiten. Mit seinem isolierten Blick verkennt der LSZ, dass der Kanton Schwyz bereits koordiniert Massnahmen zur Rekrutierung und Erhalt von Lehrpersonen ausarbeitet. Dass der LSZ nun auf Konfrontationskurs geht, schadet aber letztlich dem Anliegen zur Verbesserung der Lehrersituation im Kanton Schwyz.